Frühsommer an der Mosel
EIn Tag weiter weg von zuhause und nicht auf den „Hausbächen“ ist etwas ganz besonderes. Mal einen Tag aus dem Alltagstrott raus und „Urlaub“ erleben. Das heisst immer, etwas Neues sehen, den Augen und der Seele etwas anderes gönnen, als Corona-blues.
Also haben wir uns früher am Bootshaus getroffen, schließlich ist die Anfahrt zur Mosel etwas länger. Das Wetter spielt mit. Der Himmel strahlt blau, wie nur im Hochsommer, aber die Luft ist noch frisch, aber nicht kalt. Die Wassertemperatur ist 14,5°C; Alos beschließen wir am EInstieg in Cochem zum ersten Mal 2021 den Trockenanzug weg zu lassen! Der landet also im vorderen Schott – es wird eine eine Gepäckfahrt 😉
Wir wollen ca. 25 km paddeln, bis Hatzenport. Auf der Strecke versperrt in Müden eine Stauhaltung die Durchfahrt. Wir haben uns die Telefonnummer des Schleusenwärters schon vorher herausgesucht, um bei Ankunft in Müden abzuklären, wie wir dieses Hindernis überwinden können.
Man vergisst immer wieder, verwöhnt vom fließenden Rhein, dass ein Fluss mit Stauhaltung uns zwar immer genug Wasser beschert, aber halt auch stehendes Wasser. Hier freuen wir uns über unsere Lettmann Seekajaks, einen Nordstern, zwei Hanseat und ein Skagerak. Allses Boote, die hier ein wunderbares Gleiten auf dem Wasser ermöglichen – wenn auch langsamer als auf dem Rhein!
Die Ufer sind meist befestigt, es gibt nur wenige Stellen, wo man mal für eine kurze Pause an Land gehen kann. Wenn man aber genau schaut, findet man soche Stellen, zumeist wohl Anglerplätze. So kommten wir nach fast 2 Stunden dann eine Mittagspause an einem schattigen Uferplätzchen gegenüber dem Ort Pommern einlegen.
Das Moseltal ist garnicht so breit, Fluss, dann Strassen – mal beidseitig, mal nur eine Seite und gegenüber Naturschutzgebiete, malerische Orte und mal Weinhänge, aufgelassene mal neu angelegte. Und die Berge sind hier sehr steil und manchmal auch schroff.
Dann folgt die Schleuse Müden; ein Anruf beim Schleusenwärter lasst uns erkennen: ja, wir werden geschleust, dann wenn beim Schleusen noch Platz in der Kammer ist. Aber, das nächste Boot ist ein Verband, und da ist kein cm Freiraum. Sportbootschleuse und Bootsgasse sind gesperrt. Aber nach netten Verhandlungen dürfen wir trotz Einfahrtsverbot an die Bootsrutsche heranfahren, aussteigen und entlang der Bootsrutsche die Boote umtragen. Als letzter Satz kam noch: aber seien sie vorsichtig!
Das Umtragen ging sehr gut, es gab einen guten Aussteig und der Einstieg war ein Kinderspiel. Langsam kam der große Hunger. Wir hatten bei Google gesehen, in Hatzenport gab es eine Pizzeria mit Abholmöglichkeit. Mit diesem Wissen waren die letzten Kilometer relativ schnell bewältigt. Boote aufladen, Kindern den Unterschied von Rudern und Paddeln erklären, und die Pizzeria suchen. Das hat sich gelohn – sehr lecker! Zum Abschluss noch Weingekauft und auf nach hause.
Wir waren morgens um 9:00 am Bootshaus – abend zurück zu hause um 20:30 nd um 21:00 im Bett. Ein langer aber sehr schöner „Urlaubstag“